Checkliste: Wie erstelle ich einen Nachhaltigkeitsbericht?

Die Zahl der Unternehmen in Deutschland, die einen Nachhaltigkeitsbericht veröffentlichen, steigt. Nicht alle sind gesetzlich dazu verpflichtet. Viele berichten freiwillig über den Einfluss ihrer Geschäftstätigkeit und Unternehmensführung auf Umwelt und Gesellschaft. Und dafür gibt es gute Gründe: Zum Beispiel um in der Belegschaft ein gemeinsames Verständnis von Nachhaltigkeit zu entwickeln. Oder um das Thema strategisch anzugehen und die Chancen von nachhaltigem Wirtschaften für das eigene Unternehmen offenzulegen. Vor allem aber um Transparenz zu schaffen und Vertrauen aufzubauen.
Was viele nicht wissen: Auch Finanzmarktakteure nutzen die Berichte, um einzuschätzen, wie zukunftsfähig ein Unternehmen ist. Nachhaltigkeits-Reporting kann also finanzielle Vorteile mit sich bringen.
Wollen auch Sie einen Nachhaltigkeitsbericht veröffentlichen? Dann können Sie sich an unserer Checkliste orientieren.
Vorbereitungen
- Mandat der Geschäftsführung einholen
- Projektteam Nachhaltigkeitsbericht bilden
- Verantwortlichkeiten festlegen
Unser Tipp: Stellen Sie sicher, dass das Projektteam mit ausreichend Kapazitäten ausgestattet ist und ggf. andere Aufgaben abgeben kann. Mit steigender Größe und Komplexität des Unternehmens sollten die Mitarbeitenden entsprechend mehr Zeit für den Bericht bekommen.
Projekt Nachhaltigkeitsbericht starten
- Entscheiden, ob der Bericht auf einem etablierten Berichtsstandard basieren soll oder ob Sie ihn in Eigenregie verfassen wollen
- Berichtsstandard auswählen (z.B. DNK oder VSME) Berichtsstandard eingehender kennenlernen – hier kann auch eine Schulung helfen
- Zeitplan erstellen – dabei genügend Zeit für Feedbackschleifen einplanen
Unser Tipp: Auch für nicht-berichtspflichtige KMU gibt es Hilfe bei der Erstellung eines Nachhaltigkeitsberichts. Der Deutsche Nachhaltigkeitskodex (DNK) wird von der Bundesregierung unterstützt und ist daher kostenfrei verfügbar. Unternehmen, die sich ihre Ambition zertifizieren lassen wollen, können eine Gemeinwohlbilanz erstellen, eine BCorp werden oder sich von EMAS oder We Impact auditieren lassen.
Daten und Infos sammeln
- Die für das Unternehmen relevanten Themen festlegen
- Erforderliche Kriterien und Indikatoren zu den für Ihr Unternehmen wesentlichen Themen identifizieren.
- Analysieren: Zu welchen Kriterien haben Sie schon die nötigen Daten und Infos? Wo können Sie fehlende Informationen anfragen? Zu welchen Kriterien können Sie aktuell noch nichts sagen?
- Informationen strukturiert sammeln
Unser Tipp: Führen Sie vor dem Start der Datensammlung eine Wesentlichkeitsanalyse durch. So finden Sie heraus, welche Nachhaltigkeitsthemen für Ihr Unternehmen besonders relevant sind. Auf diese Themen können Sie sich im weiteren Verlauf konzentrieren. Erklären Sie auch, warum Sie davon absehen, über bestimmte (nicht wesentliche) Themen zu berichten. Zum Beispiel, weil das Thema für Ihre Branche nicht relevant ist. Oder weil sie zu bestimmten Themen (noch) keine Daten bekommen können.
Bericht schreiben
- Auf Basis der gesammelten Daten einen ersten Berichts-Entwurf schreiben
- Feedback der Geschäftsführung und/oder der relevanten Abteilungen einholen & Bericht entsprechend überarbeiten
- Redaktionelle Prüfung
- Interne Freigabe einholen
Unser Tipp: Konzentrieren Sie sich in Ihren Texten auf die wesentlichen Fakten. Vermeiden Sie werbliche Phrasen, formulieren Sie stattdessen klar und verständlich. Grafiken und bildliche Darstellungen Ihrer Inhalte helfen bei der externen Kommunikation.
Prüfen und Veröffentlichen
Je nach Berichtsstandard können oder müssen Sie Ihren Bericht extern prüfen lassen. Das erhöht die Glaubwürdigkeit. Auch wenn sich die Anforderungen im Detail unterscheiden, sind meist folgende Schritte nötig:
- Bericht zur Prüfung einreichen
- Feedback erhalten
- Bericht dem Feedback entsprechend überarbeiten und erneut prüfen lassen
- Bericht veröffentlichen
Ihr Nachhaltigkeitsbericht ist in der Welt? Glückwunsch! Nutzen Sie ihn als Startschuss, um wichtige Zielgruppen zu informieren. Wie wäre es mit einer Management Summary für die Gesellschafter:innen? Einer Präsentation für die Mitarbeitenden? Bunten Infografiken für die Kund:innen? Sie werden sehen: Mit transparenter Kommunikation schaffen Sie Vertrauen – Vertrauen in die Zukunft Ihres Unternehmens.
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