In 7 Schritten zur Nachhaltigkeit
Das Ziel steht fest: Bis 2045 will Deutschland klimaneutral werden. Auch die Wirtschaft soll dazu ihren Beitrag leisten. Doch wo fängt man am besten an? Unternehmen, die sich auf den Weg Richtung Nachhaltigkeit machen wollen, sollten als Erstes klären, was dieses Ziel eigentlich für sie bedeutet. Und welche Unternehmensziele sich daraus ableiten: Was heißt „nachhaltig wirtschaften“?
Die drei Dimensionen der Nachhaltigkeit sind Umwelt, Gesellschaft und Wirtschaft. Nachhaltig ist etwas also dann, wenn es ökologisch tragfähig, sozial gerecht und wirtschaftlich effizient ist. Im Wirtschafts-Kontext hört man auch die Abkürzung ESG. Sie steht für Environmental, Social, Governance – Umwelt, Gesellschaft und Unternehmensführung. Wer zukunftsfähig wirtschaften will, sollte alle drei Bereiche in den Blick nehmen.
Aber wie lässt sich das erreichen? Mit diesen sieben Schritten gelingt Ihnen der Einstieg.
1. Wesentliche Themen identifizieren
Gesundheit, Klimaschutz, grüne Innovation: Welche Nachhaltigkeitsthemen sind für Ihr Unternehmen besonders relevant? Eine Wesentlichkeitsanalyse ist der ideale Start einer Nachhaltigkeitsreise. Wissenschaftliche Studien und Branchenexpertise, vor allem aber der Dialog mit Ihren Stakeholder-Gruppen (Lieferant:innen, Kund:innen, Mitarbeitende, Banken etc.) ergänzen Ihre eigene Einschätzung. So können Sie sich auf die wichtigsten Themen konzentrieren.
2. Klimabilanz erstellen
Wo in Ihrem Betrieb oder in der Lieferkette entstehen die meisten Emissionen? Wenn Sie das wissen, können Sie nicht nur das Klima effektiv schützen. Sondern auch die Bereiche mit dem größten Optimierungspotenzial aufspüren. Eine Treibhausgasbilanz – auch CO2-Fußabdruck genannt – lässt sich mit kostenfreien Tools wie dem Emissionsrechner vom BNW und Plan A leicht erstellen. Dabei werden Emissionen in drei Bereichen oder „Scopes“ unterschieden:
- Scope 1: Emissionen, die direkt im Unternehmen entstehen
- Scope 2: indirekte Emissionen aus der Nutzung eingekaufter Energie
- Scope 3: Emissionen entlang der vor- und nachgelagerten Wertschöpfungskette
3. Status quo ermitteln
Wie nachhaltig ist Ihr Unternehmen bereits – und wo gibt es noch Luft nach oben? Gehen Sie Ihre wesentlichen Themen durch und versuchen Sie, Ihre Ausgangslage realistisch einzuschätzen. Am besten anhand von Daten. Ein Beispiel: Beim Thema Bildung bietet der Betrieb Ausbildungsplätze an, aber nur wenige Weiterbildungsmöglichkeiten für die Mitarbeitenden. Ein Indikator könnten die Ausgaben für Weiterbildung pro Mitarbeiter:in sein.
4. Nachhaltigkeitskonzept entwickeln
Wenn Sie wissen, was Ihre wesentlichen Themen sind und wo Sie stehen, können Sie ein Nachhaltigkeitskonzept entwickeln. Also Nachhaltigkeitsziele festlegen und Maßnahmen ableiten. Eines Ihrer wesentlichen Themen ist Mitarbeitenden-Mobilität? Dann könnten Sie Ihre Flotte elektrifizieren, ÖPNV-Tickets bezuschussen oder Ihren Angestellten Jobräder anbieten. Wichtig: Klären Sie frühzeitig Verantwortlichkeiten und erstellen Sie einen konkreten Zeitplan die Umsetzung Ihrer Maßnahmen. Glückwunsch! Die Route für Ihren individuellen Weg zu mehr Nachhaltigkeit ist berechnet.
5. Nachhaltiges Management professionalisieren
Ein Nachhaltigkeitskonzept lässt sich leichter umsetzen, wenn Sie Ihr Nachhaltigkeitsmanagement systematisch angehen. Das kann bedeuten: ein Teammitglied zur/zum Nachhaltigkeitsbeauftragten zu ernennen, ein Nachhaltigkeitsmanagementsystem einzuführen oder eine:n Nachhaltigkeitsmanager:in einzustellen.
6. Nachhaltigkeitsbericht veröffentlichen
Im Nachhaltigkeitsbericht informieren Unternehmen über ökologische und soziale Aspekte ihres Handelns. Und sie beschreiben, wie sie das Thema Nachhaltigkeit angehen und umsetzen. Dafür gibt es verschiedene Standards. Für Einsteiger:innen und KMU bietet sich der Deutsche Nachhaltigkeitskodex an: Er ist kostenfrei, leicht verständlich und kompakt. Außerdem bietet er Ansprechpartner:innen sowie konkrete Hilfestellungen.
7. Nachhaltigkeitskommunikation starten
Tue Gutes und rede darüber: Erzählen Sie anderen Unternehmen und Kund:innen von Ihrer Reise und machen Sie Ihre Erfolge öffentlich. Das steigert ihr Vertrauen – und inspiriert auch andere zu mehr Nachhaltigkeit.
Dieser Routenvorschlag bietet Orientierung auf dem Weg in Richtung Nachhaltigkeit. Doch Unternehmen sind unterschiedlich, und so auch ihre Wege. Beispiel Wesentlichkeitsanalyse: Ein kleiner Handwerksbetrieb braucht keine Wissenschaft, um seine Themen festzulegen. Ein Großkonzern hingegen muss dabei die Anforderungen der CSRD-Richtlinie erfüllen. Aber für beide ist es wichtig, den ersten Schritt auf ihrem Weg zu sozial und ökologisch verantwortungsbewusstem Handeln zu gehen. Damit sie fit für die Zukunft werden.
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