Raum für Ideen

Mit vergünstigten Arbeitsplätzen, Workshops zu Entrepreneurship-Themen und einem großen Netzwerk aus Akteur:innen der Nachhaltigkeitsszene unterstützt nawi.berlin Start-ups dabei, die Hauptstadt zum Drehkreuz zukunftsgerechten Wirtschaftens zu machen.

Co-worken, wo einst Bierfässer rollten: Gefördert durch nawi.berlin haben rund 20 nachhaltige Unternehmen in den Räumen des Impact Hub Berlin einen Arbeitsplatz gefunden. Von Elektrogerät-Recycling über Abfallreduktion bis hin zu fair gehandeltem Kaffee aus Uganda – die Expertise der geförderten Start-ups ist vielfältig. Allen gemeinsam ist die Gemeinwohlorientierung: Die Unternehmerinnen und Unternehmer machen sich für zukunftsfähiges Wirtschaften stark, setzen zum Beispiel auf transparente Lieferketten, faire Löhne und CO2-Reduktion.

Die Förderung ist Teil umfassender Unterstützungsmaßnahmen für die Berliner Wirtschaft im Rahmen von nawi.berlin, das sich zur Aufgabe gemacht hat, Berlin zur nachhaltigsten Stadt Deutschlands auszubauen. Hintergrund sind die enormen ökologischen Herausforderungen unserer Zeit: Um konkurrenzfähig zu bleiben, müssen etablierte Unternehmen ihre Strukturen modernisieren. Junge Unternehmen mit zukunftsgerechten Modellen müssen sich mit etablierten Unternehmen vernetzen und brauchen Starthilfe, um sich dauerhaft am Markt zu etablieren. Genau hier setzt das Start-up-Förderprogramm an, dass vom nawi.berlin-Partner Impact Hub Berlin umgesetzt und von der Berliner Senatsverwaltung finanziert wird.

Als Neuzugänge zur Impact Community von Impact Hub Berlin, der durch Programme und Coworking Unternehmen dazu befähigt, ihre sozialen und nachhaltigen Ziele zu erreichen, treffen die Gründer:innen auf dem Gelände der ehemaligen Kindl-Brauerei in Neukölln auf viele Gleichgesinnte. Auf den rund 3.500 qm Fläche des umgebauten Brauhauses in preisgekrönter Architektur – mehr als 60 % der verbauten Materialien sind recycelt oder bestehen aus nachwachsenden Rohstoffen – tummeln sich über 600 Entrepreneure aus der Berliner Nachhaltigkeitsszene. Mitten im Geschehen: Die von nawi.berlin geförderten Unternehmer:innen, denen in den oberen Etagen des Gebäudes stark vergünstigte Arbeitsplätze zur Verfügung stehen. An einem von ihnen sitzt Vittorio Cerulli, der Gründer von Purpose House.

„Wir sind ein Kollektiv von Nachhaltigkeitsexpertinnen und -experten, die im Bereich der Unternehmensstrategie und Innovation arbeiten“, erklärt der Unternehmer. Purpose House hilft anderen Firmen, nachhaltige Ziele zu entwickeln und umzusetzen. Zusätzlich kooperiert das Unternehmen mit Wirtschaftsuniversitäten und klärt Studierende über nachhaltige Innovation und zweckorientierte Strategien auf. „Wir arbeiten mit Unternehmen unterschiedlichster Größe – von multinationalen bis hin zu mittleren und kleinen Unternehmen“, so Cerulli. „Deren Bedürfnisse und Beratungsbedarfe können sehr verschieden sein.“ Wie genau er und sein Team diesen teilweise sehr unterschiedlichen Kund:innen gerecht werden können, darüber tauscht sich der Unternehmer derzeit intensiv mit dem nawi.berlin-Team und anderen Berliner Gründer:innen aus. Beratungsgespräche und informelle Treffen – ob in der Kaffeeküche, auf der Dachterrasse oder beim gemeinsamen Mittagessen im vegangen Café The Loop – helfen dabei, Lösungen zu finden. „Wir tauschen uns aus, sprechen über Herausforderungen. Das ist ungemein bereichernd.“

Neben dem Netzwerkfaktor hilft der Zugang zu digitalen Ressourcen – etwa der Impact Hub Slack-Gruppe, einem sozialen Netzwerk, das Impact Hubs weltweit miteinander verbindet. Vor Ort in Berlin helfen derweil maßgeschneiderte Angebote den geförderten Start-ups, ihr Geschäft weiterzuentwickeln. „Mit den vergünstigten Arbeitsplätzen wollen wir jungen Impact-Unternehmen helfen, zu wachsen“, erklärt Impact Hub Berlin Community Managerin Eva Szwarc. „Zugleich haben sie Zugang zur breiteren Impact Hub-Community sowie zu unseren Experten-Support-Stunden, unserem Veranstaltungsprogramm und Netzwerkplattformen, wo sie mit Mitgliedern aus Berlin und der ganzen Welt in Kontakt kommen.“ In Absprache mit den geförderten Unternehmen, lädt das nawi.berlin-Team zudem alle drei Monate Expert:innen ein. Auf Wunsch beantworten diese Fragen, referieren zu Themen wie Wirkungsmessung oder Konfliktmanagement im Unternehmen.

Die Resonanz auf das Angebot kann sich sehen lassen: Seit nawi.berlin 2023 an den Start ging, haben sich mehr als hundert Start-ups auf geförderte Plätze beim Projektpartner Impact Hub Berlin beworben. Derzeit gibt es eine Warteliste, eine weitere Ausschreibung ist für 2024 vorerst nicht geplant. „Interessierten Unternehmen empfehle ich dennoch, Kontakt mit uns aufzunehmen und sich für den nawi.berlin-Newsletter einzutragen“, empfiehlt Eva Szwarc. „Hier erfährt man alles über aktuelle Veranstaltungen und kostenfreie Beratungsangebote zum Thema Nachhaltigkeit. Wenn die nächste Ausschreibungsrunde für geförderte Arbeitsplätze ansteht, werden die Abonnent:innen des Newsletters zudem als erste davon erfahren.“

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